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Death Note (Netflix Movie) 2017 - Kritik

Written By dfgh on Montag, 18. September 2017 | 07:46

Würdest du für die Gerechtigkeit töten wenn du ein 

DEATH NOTE 

hättest? 


Bildquelle: wikipedia.org


Die Story: 


Der Schüler Light Turner (org. Light Yagami) findet ein altes Notizbuch. Es fällt scheinbar Buchstäblich vom Himmel. Er stellt kurz darauf fest, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Notizbuch handelt und macht mit dem Todesgott (Shinigami) Ryuk Bekanntschaft.
Wenn der Name einer Person in dem Buch notiert wird, stirbt dieser Mensch unweigerlich. Mit dieser "Fähigkeit" ausgestattet, beginnt er die zu töten, die er für Verbrecher hält. Dabei erhält er Hilfe von seiner Schulkameradin und späteren Freundin Mia (org. Misa Amane)
Doch als immer mehr vermeintliche Kriminelle auf unerklärliche Weise das Zeitliche segnen, tritt der geniale Ermittler L auf den Plan, um dem leitenden Detektiv und Lights Vater unter die Arme zu greifen.


Meine Meinung: 


Ich bin ein Death Note Fan, ich habe sowohl die Anime Adaptionen sowie die Realfilme gesehen. Gerade deshalb war ich sehr gespannt auf die amerikanische Version des Anime Hits.
Meine Erwartungen waren nicht all zu groß, vor allem nicht seit ich erfahren hatte, dass L von einem knapp zwei Meter großen Afroamerikaner gespielt wird. Dennoch habe ich versucht dem Film so offen wie möglich entgegen zu treten.

Die US-Version macht es allerdings sehr schwer den Film wirklich zu mögen. Begeisterungsstürme kann man bei 101 Minuten kaum erwarten. Eine sehr komplexe Story wird quasi im Zeitraffer herunter gerasselt. Die Figuren können sich nicht entfalten und hetzen von einer Szene zur nächsten. Man hat kaum Zeit Sympatien für Light (Nat Wolff) , Mia (Sarah Magaret Qualley) oder die anderen Figuren zu entwickeln.
Man könnte sogar das Gegenteil behaupten, der so durchdachte und berechnende "Kira" wird zum pupatären Keulenschwinger und seine Freundin zur Mord durstigen Psychokillerin. L mutiert zum  histerischen Rache Märtyrer, der völlig aus der Fasung gerät.
Das atemberaubende Katz und Maus Spiel zwischen L und Kira, das im Manga zum Spannungsgeladenen psychoexplosiven Zweikampf das Herz zum Stillstand bringt, wird zu einer lärmendem wenig ausgeklügelten offenen Auseinandersetzung. Der kontroverse moralische  Disput über die Entscheidung von Tot und Gerechtigkeit zum Wohle der Allgemeinheit, wird nur angerissen und oberflächlich behandelt.
Die Effekte sind gut und man bekommt technisch sehr gute Netflix Qualität.  Besonders Ryuk macht Eindruck da er wesentlich dämonischer daher kommt.  Leider geht sein durchaus exentrischer, durchtriebener und manchmal unfreiwillig komischer Charakter völlig unter. Das kann auch die charismatische Stimme von Willem Dafoe nicht mehr heraus reißen. Er wirkt eindimensional und sogar der Gag mit den Äpfeln verliert völlig seine Wirkung.
Witzige Momente vermisst man schmerzlich. In allem ist die Adaption viel zu Ernst, sie hatte jedoch auf Grund der mittelmäßigen Laufzeit auch einfach keinen Platz für Stimmungswechsel. Eine Überlänge von 30 oder gar 40 Minuten hätte dem Film gut getan. 
Lediglich das Ende konnte mich mitreißen und zeigt in den letzten fünfzehn Minuten das, was Death Note ausmacht. Ein ausgeklügeltes Konstrukt von Ereignissen, die schwer durchschaubar und überraschend sein können. Das reicht aber bei weitem nicht um das Wow-Gefühl zu erzeugen, das sich der Regiseur Adam Wingard (Blair Witch) womöglich erhofft hat. Im Grunde wirkt der Film gar unfertig. Vermutlich um sich die Möglichkeit eines zweiten Teils offen zu halten. Wie so oft ist es zu schade, wenn wichtige Elemente einfach weggelassen werden. Am deutlichsten wird das bei der Figur L. Die Verantwortlichen haben sich lediglich einen Bruchteil der komplexen Themenfülle des Mangas bedient.
Den Schauspielern muss man aber lassen, dass sie ihre Rollen im Rahmen des Films gut machen, sie haben das Drehbuch ja auch nicht geschrieben. Es stimmt mich traurig, das hervoragendes Potenzial selten ausgeschöpft wird.

Denn auf diese Art werden wir wohl auf Hollywoods spektakuläre Millionen schwere Adaptionen  z.B. von Neon Genesis Evangelion, Tokyo Ghul oder Sword Art Online etc.vergeblich warten. Entwicklungen von "Battle Angel Atlita" oder "Akira" lassen jedoch noch hoffen.

In meinen Augen ist es kein Verlust, wenn man Nefilx´ - Death Note nicht gesehen hat. Es ist bereits ein Nachfolger des Films im Munde. Da kann man nur hoffen, dass es bei der zweiten Adaption aus Hollywood besser läuft. Auf diese Art bekommt Adam jedoch noch mal die Möglichkeit mich zu überzeugen. Bis dahin bleibe ich lieber beim Original.

2,5 Moviehearts.

Filmfacts:


Netflix Release: 25.08.17
Dauer: 1 Std. 41 Min.
Regie: Adam Wingard
Nationalität: USA
Genre: Fantasy Horror
FSK:16

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