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Letztendlich sind wir dem Universum egal - Rezension

Written By dfgh on Freitag, 6. November 2015 | 09:08


Wenn eine Seele unendlich viele Herzen hat und Gefühle über ein einziges "Ich" hinaus gehen

David Levithan

 

Ich bin auf dieses Buch durch den unglaublich langen Titel auf Amazon gestoßen. Er hat mich sehr neugierig gemacht. Auf mich hatte er eine Wirkung wie "Per Anhalter durch die Galaxis", es ist ein Titel, der einfach mehr verspricht. Obwohl ich die ganzen Köpfe auf dem Einband anfangs nicht so ansprechend fand. Wenn man die Geschichte letztendlich aber kennt, dann ist das Cover mehr als passend.


 Klappentext


Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?

Die Story


Die Geschichte beginnt mit A, der in einem fremden Körper aufwacht, so wie es jeden Morgen passiert. A hat sich selbst seinen Namen gegeben. Und A hat weder einen eigenen Körper, noch eine eigene Familie, noch ein eigenes Leben. Täglich ist er gezwungen das Leben eines oder einer anderen zu leben. Er existiert eben einfach und scheint sich mit seiner Situation abgefunden zu haben. Bis er auf Rhiannon trifft. Ein Mädchen das in ihm Gefühle weckt. Ein Mädchen zu welchem er eine Verbindung aufbaut. 
Rhiannon ist eigentlich mit Justin zusammen, der Körper in den A zuerst schlüpft als wir in die Story geworfen werden. A stellt fest das Justin Rhiannon bisher nicht gut behandelt hat und verbringt deswegen einen wundervollen Tag mit ihr. In ihm keimt der Wunsch auf sie wieder zu sehen, tatsächlich wacht er ab diesen Zeitpunkt nie wirklich weit von ihr entfernt auf und muss ihr beibringen, das er täglich einen anderen Körper besitzt. Wir verfolgen, wie trotz dieser unglaublichen Körperlichen Distanz eine Liebe entsteht, eine tiefe Verbindung die vor allem A für Rhiannon fühlt. Rhiannon dagegen ist hin und her gerissen, entsprechend ihres Alters von 16 Jahren hat sie natürlich Probleme damit wenn A in einem Mädchenkörper steckt oder aber in ein ungepflegten dicken Jungen. Hin und hergerissen, zwischen der Zuneigung zu ihm und der Abneigung seinem Äußeren gegenüber. 

Die Frage die man sich als Leser stellt, wird es A schaffen glücklich zu werden? Ist eine Beziehung überhaupt möglich? 
Ist eine Liebe möglich, die keinen Körper hat aber dafür so viele Herzen die sich zu einem vereinen? 


Meine Meinung, 

während ich dieses Buch gelesen habe, dachte ich häufiger immer wieder WOW wie unglaublich oberflächlich wir Menschen doch alle sind. Wenn man 5 Minuten dem Gedanken nach gibt, wie es wäre wenn man keinen eigenen Körper hat, wie es wäre auch andere Leiden sehen zu müssen, andere Krankheiten zu erleben, dick dünn groß klein zu sein und man nichts hat an dem man sich festhalten kann.  Welche Rolle würde dann Schönheit noch spielen? Besitz? Reichtum? Die Augenfarbe, Haarfarbe what ever?
Auch die Menschen in die A auf seiner "Reise" schlüpft könnten unterschiedlicher nicht sein. 
Die schlimmste Erfahrung, ist ein Mädchen was wegen seiner Drogenexzesse zu hause eingesperrt wird.  Und wie schlimm es in solchen Leben aussehen kann. Wie es wahrscheinlich auch in den meisten aussieht die die Kontrolle einfach völlig verloren haben. 
Ein Amazon Rezensent hat sich darüber ausgelassen, das das Buch ja die extreme Aufmerksamkeit und Anerkennung nicht verdient hätte als es publiziert wurde, ich persönlich finde solche Aussagen ja immer grenzwertig. Man kann ja durchaus seine Meinung sagen aber kann man sich dazu herablassen eine solche Aussage zu treffen, wenn man selbst noch kein Wort zu Papier gebracht hat? ( Ist natürlich rein metaphorisch gemeint) 
Klar ich kann ein Buch auch in der Luft zerreißen, aber man sollte dem Autor gegenüber immer fair bleiben. Selbst dann wenn man nur Kritik für ihn übrig hat. 
Außerdem empfinde ich die schlechten Rezensionen ebenso oberflächlich, wie wir nach der Geschichte in unserer Menschlichkeit sind.
Ich glaube das Menschen die behaupten das Buch wäre langweilig, es würde nur von Erzählungen wimmeln ( show it dont tell) kennt man ja, dass diese Menschen den tieferen Sinn einfach nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen. Häufig stoße ich auch in meinem Umfeld auf Menschen die auf mich unglaublich "glatt" wirken. Menschen die z.B. keine Zeit zum lesen haben weil sie durch den Alltag soo unglaublich viel zu tun hätten. Diese Menschen haben häufig soviel Tiefgang wie ein Baumstumpf ( will natürlich nicht alle über einen Kamm scheren Ausnahmen bestätigen die Regel ja schließlich). Es traurig wenn man sich nicht ein Minimum Freiraum schaffen kann für die Dinge die und aus dem Alltag reißen. Wenn es kein Buch ist dann eben andere Hobbys oder einfach Auszeiten in denen man die Seele baumeln lässt. Dieses Buch zeigt uns eindrucksvoll, dass das Leben viel zu kurz ist um auf einer Stelle zu stehen oder sich mit Menschen zu befassen dir überhaupt nichts für einen selbst übrig haben. Das ist verwendete Lebenszeit. Mir  hat das Buch wahnsinnig gut gefallen, nur das Ende war etwas offen, ich würde mir aber wünschen, das die Geschichte um A und seiner unbewussten Suche nach Stillstand irgendwann weiter geht.
Jeder der etwas für Geschichten mit viel Tiefe etwas übrig haben, kann ich das Buch nur aus vollem Herzen empfehlen. Wer durch Rezensionen nicht voll überzeugt werden kann sollte auf jeden Fall eine Leseprobe lesen und die Rezensionen links liegen lassen.
Ich vergebe super gerne 5 von 5 Bookhearts. Von solchen Geschichten, brauchen wir definitiv mehr!

Eure Lizzi


Das Buch findet ihr in allen größeren Buchläden und online über Amazon, Thalia oder Bücher.de.

ab 12 Jahren (ich persönlich würde aber ab 14 - 16 sagen)
400 Seiten
ISBN  978-3841422194

Verlag - FISCHER FJB
MP3-Ausgabe - 12,99 €












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