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NETFLIX´ Bright Kritik - Jeder sollte einen Ork haben!

Written By dfgh on Mittwoch, 10. Januar 2018 | 05:20

Bildquelle:.imdb.com


Ich habe den Trailer bei NETFLIX gesehen und wusste sofort, diesen Film musst du sehen.
Und zwar aus mehreren Gründen, erstens bin ich ein Will Smith Fan, zweitens versuche ich allem eine Chance zu geben, das etwas andersartig ist und drittens habe ich eine Schwäche für Fantasy.

Die Story:

Der etwas gealterte Polizist Daryl Ward (Will Smith) hat sich gerade von einer Schussverletzung erholt, von welcher er sich einbildet, das sein Partner an dieser nicht ganz unbeteiligt ist. Und würde ihn daher am liebsten loswerden. Wieder im Dienst muss er feststellen, dass Niemand anderes mit seinem Partner Nick Jacoby (Joel Edgerton) zusammen arbeiten möchte und er daher keine andere Wahl hat, als weiter mit diesem auf Streife zu gehen. Kurzerhand werden die beiden in den Konflikt zwischen Finsternis und Licht geworfen. Elfen kämpfen gegen Orks, sämtliche Fabelwesen treiben in einer düsteren Version von L.A. ihr Unwesen. Sie treffen auf die Elfe Tikka, die einen Zauberstab beschützt, welcher den "dunklen Herrscher" wieder beim Aufstieg helfen soll. So wie es schon einmal vor 2000 Jahren geschehen ist. Die Welt muss von dem ungleichen Trio gerettet werden, ob sie wollen oder nicht.

Meine Meinung:

In zahlreichen deutschen sowie englischsprachigen Kritiken wird der Film auseinander genommen. Es steht die Frage im Raum, wofür 100 Millionen Dollar Budget denn nun verwendet wurden. Das der Film keine gerade Linie hätte, das Elfen, Orks, Zentauren, Feen, Magie und Hightech nicht zusammen passen. Figuren wären blass, würden aus dem Rahmen fallen, wirkt wie ein Serien Auftakt, der Plot hätte keine Tiefe usw., usw.

Immer dann wenn ich solche Kritiken lese, frage ich mich ernsthaft was für seltsam unrealistische Erwartungshaltungen die Zuschauer haben.

Es ist ein Fantasy-Thriller, ein Action geladenes Katz und Mausspiel. Wenn man den Trailer sieht, erwartet man doch keine tiefgreifenden Charaktere, keinen gigantösen Plot. Sondern das was es sein soll: ein Fantasy-Spektakel, das unterhalten soll.

Und das tut es! Sogar mehr als das.
Die meisten "lauten" Zuschauer bzw. Kritiker sollten bedenken, das Bright lose auf dem Shadowrun Universum basiert. Dieses ist ein Pen & Paper Rollenspielsystem das seit 1989 existiert und auf Millionen Spieler und damit eingefleischter Fans zurück schauen kann. Vermutlich hat man sich Lizenzkosten gespart, weswegen diese Information nur den Kennern, Nerds, Spielenden und wirklich Interessierten bekannt sein dürfte.
Aus diesem Blickwinkel macht die Welt von Bright einen authentischen Eindruck, auch wenn man sich an das immer dunkle Setting gewöhnen muss.
Die Mischung der verschiedenen Genre ist erfrischend und hebt sich definitiv ab vom Einheitsbrei, den wir sonst vor gesetzt bekommen. Natürlich, Boddy-Cop Filme haben wir alle schon zuhauf gesehen.
Man denke da nur an Bad Boys 1 und 2Ride Along, 21 Jump Street, Central Intelligence etc. Trotzdem ist das Mensch-Ork Duo anders. Trotzdem ist Bright anders. Die Mischung macht es eben.
Das der Film keine Höhepunkte als solche hat wie vielerlei kritisieren, kann ich unterschreiben. Muss aber dazu sagen, dass er wunderbar ohne diese auskommt.
Statt von der einen großen Explosion oder dem magisch optischen Überflieger, zum nächsten phänomenalen CGI Showdown zu rennen, besticht der Film darin, den Zuschauer in seine Spannungsdynamik völlig einzulullen. Man klebt an der "Mattscheibe" und verfolgt das Geschehen mit angehaltenem Atem. Einige Nebenfiguren wirken tatsächlich etwas blass, jedoch entsteht dadurch ein wunderbarer Verwirrungseffekt.
Oftmals weiß man nicht für welche Seite die eine oder andere Figur nun steht.
Die Komik lockert das düstere Szenario hin und wieder auf, dennoch hat man diese tatsächlich etwas zu rar gesät. Einige Wortgefechte, wirken dann doch zu gewollt komisch und verlieren ihre Wirkung. Das gleiche Problem hatte auch Suicide Squad, so merkt man sehr deutlich, das beide Filme aus der David Ayer Schmiede stammen.
Was den Humor angeht, so besteht wirklich Verbesserungspotenzial. Hauptsächlich oder gerade wegen des Hauptdarsteller Duos lebt der Film, dies ist nicht seine Schwäche sondern seine Stärke. Das verspricht der Trailer und das hält er auch ein.
Nur der übertrieben aufgebauschte Rassenkonflikt wirkt unausgeglichen. Unfreiwillig bekommt man selbigen immer wieder volle Breitseite um die Ohren geklatscht. Beide Seiten wirken daher auch genauso Stereotypisch. Über diesen Makel kann man jedoch gut und bedenkenlos hinwegsehen, wenn man bereit ist, Bright als den Film zu sehen der er ist und nicht als den, den eben die "lauten" Kritiker gerne hätten. Bright hätte sich wunderbar im Kino gemacht und auch für deftige Einspielergebnisse gesorgt.
Der Cast passt super, mit der Ausnahme von Edgar Ramirez, der einen FBI Elf spielt, an den man sich nicht wirklich gewöhnen kann. Tikka (Lucy Fry) erinnert ein wenig an Leeloo aus dem Fünften Element, das ist aber nicht weiter tragisch da sie ohnehin nicht viel spricht und eben die Position ein nimmt die sie einnehmen soll. Den Zuschauer verleitet man so dazu ihr nicht all zu viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, was gut ist um den Überraschungsmomenten eine stärkere Atmosphäre zu geben.

Fazit:  Die vielerlei kritisierten Punkte sind in meinen Augen also die eigentlichen Stärken des Films, wenn man bereit ist, sich auf den Umstand einzulassen, das alles so gewollt ist wie es nun mal wirkt. Der Film ist rundherum unterhaltsam und ein wenig anders. Er erfrischt durch sein Fantasy /High Tech/ Cyberppunk Setting und macht auf jeden Fall jede Menge Spaß. Ja, die Optik müsste nicht ganz so düster sein und das mit dem Humor üben wir noch einmal, über die Stereotypen kann man gut hinweg sehen da es nicht diese sind, die den Film ausmachen. Bright schaue ich mir gerne noch ein zweites, drittes und viertes Mal an und empfehle ihn anstandslos allen die etwas für Action und Fantasy übrig haben. Von mir bekommt er die 5 Moviehearts und hat dazu einen Fan gewonnen. Weiter so, mehr davon, eine Fortsetzung ist jedenfalls mehr als wünschenswert.

Filmfacts:


Netflix Release: 22.12.17
Dauer: 1 Std. 57 Min.
Regie: David Ayer
Nationalität: USA
Genre: Fantasy Thriller
FSK:16
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