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Rezension über Rezensionen

Written By dfgh on Montag, 29. Juni 2015 | 07:11

Wenn man übers Rezensieren schreibt...




Ihr kennt das bestimmt, ihr habt gerade ein Buch gelesen oder einen Film geschaut und stöbert z.B. nochmal bei Amazon um zu schauen was andere so über das Buch oder den Film zu sagen haben.

Ganz speziell möchte ich mich dem Thema Rezensionen bei Create Space / selfpublishing Büchern und all-Age Genre typischen Büchern widmen.

Ich  habe gestern eine Rezension gelesen von welcher ich ein ein wenig entsetzt war.

Klar jedem steht es frei seine Meinung zu äußern. Warum auch nicht die eine oder andere Rezi / Meinung ist dem zukünftigen Leser oder Nichtleser sicher eine Hilfe zur Auswahl seiner Lektüre.
Trotz der vielen SPB´s gibt es immer noch sehr viele Leute die dem Self-Publishing sehr skeptisch gegenüber stehen.
Was der Bauer nicht kennt isst er nicht. Das gilt für uns Deutsche in gewisser Hinsicht wirklich sehr häufig, alles was "neu" ist, ist automatisch schlecht.

In der Rezension von welcher ich spreche geht es um ein Buch welches eine Youtuberin geschrieben und veröffentlicht hat.
Der Rezensent spricht sich darüber aus, dass er dem Self-Publishing skeptisch gegenüber steht. Und hat sich von dem Buch doch eine Leseprobe bestellt die er nicht schlecht fand. Aber nach dem Kauf der Kindle Edition doch so enttäuscht war und blah blah blah kleinere Schreibfehler hier, fehlende Kommas da und falsche Interpunktion.
Ganz ehrlich, wer sich auf einen Indie Autor einlässt und eines der veröffentlichten Bücher liest sollte doch noch einmal seine Einstellung überdenken. Wer die gleichen Erwartungen an Self-Publishing stellt wie an den eines großen Verlages könnte häufiger entäuscht werden.

Mal ehrlich wofür ist das Self-Publishing denn gedacht? Für Autoren dessen Werke bei Verlagen Ablehnung gefunden haben, für jeden der seine Arbeit einem breiten Publikum zu gängig machen möchte und jedem anderem Autor der nicht von einem Verlag abhängig sein möchte.
Nicht jeder Schreiberling kann sich ein professionelles Lektorat oder Korrektorat leisten. Und meiner Meinung nach ist ein freies Lektorat auch immer noch was anderes als ein Verlagslektorat. Wer sich also dazu entschließt ein Buch von einem unbekannten Autor zu lesen, der sollte sich von vornherein darüber im klaren sein, dass er Schreibfehler finden könnte ( so was kommt außerdem auch bei Verlagsbüchern vor). Er sollte sich darauf einstellen, das dass entsprechende Buch nicht zwangsläufig perfekt ist und er sollte den Autor dafür nicht zerreißen.
In der Regel steckt in einem Buch Herzblut und massenweise an Arbeit. Ein Indie Autor muss alles selbst machen. Ich persönlich habe schon viele Idie-Bücher gelesen, wenn man Kindle Unlimited Kunde ist, sind die meisten für einen gewissen Zeitraum auch noch kostenlos. Bei einem Großteil der Bücher die ich gelesen habe, handelt es sich um solche Indie-Bücher die ohne eine professionelle Bearbeitung ausgekommen mussten.
Das ist mir in der Regel schon in der Leseprobe aufgefallen. Mich persönlich haben die Schreibfehler soweit überhaupt nicht gestört, wenn mich der Autor oder die Autorin mit der Geschichte in ihren Bann ziehen konnten. Bei einem relativ flüssigen Schreibstil liest man die Wörter eh schnell runter und übersieht das irgendwann auch. Denn a weiß man ja worum es geht und b erkannt man ein Wort auch mit einem Schreibfehler.

Ein super Beispiel für ein lektoratloses Buch ist z.B der erste Band der Mond Licht Saga von Marah Wolf. Auf Amazon zählt dieses Buch zu den Kindle Bestsellern. Das Buch ist da auch ganz ohne Lektorat oder Korrektorat gelandet. Da die Geschichte wohl hundert mal mehr wert ist auch wenn ich es selbst noch nicht gelesen habe. Inzwischen hat Sie es jedoch überarbeitet und sich ein professionelle Überarbeitung geleistet und das Buch wird in französisch und Englisch übersetzt. Erfolg auf ganzer Linie.
Zusätzlich zu beachten ist, dass es jedem frei steht ob er ein solches Buch liest oder nicht, ob er Geld dafür ausgibt oder nicht. Denn man weiß ja worauf man sich einlässt. Das gibt mit auch gleich eine perfekte Überleitung zum all-Age Genre, ich persönlich kann nur von Rezensionen sprechen welche ich zu verschiedenen Fantasy Titeln gelesen habe. Zu Thrillern etc. lese ich nur selten Rezensionen.

Mir persönlich ist es ein absolutes Rätsel, wie man sich über ein Buch beschweren kann, dass einem augenscheinlich nicht gefallen hat, man aber schon vorher wusste, dass es einem wahrscheinlich nicht gefallen wird. Speziell fällt mir eine Rezension zu einer Reihe ein, bei welcher der Rezensent bereits den ersten Band gelesen hat und sich dann über den zweiten Band beschwert, dass  dieses zu düster wäre und das auch schon der erste Band zu düster und deprimierend gewesen wäre ( Ewiglich Reihe).

Warum zum Geier liest man dann denn weiter? Nur um das Buch zerreißen zu können? Wenn man weiß das man düstere Geschichten nicht mag warum liest man es dann? Und vor-allem was mich immer wieder nervt, warum liest man nicht erst mal eine Leseprobe bevor man Geld ausgibt, dann weiß man doch eher ob es sich lohnt ein Buch zu kaufen oder nicht.
Wo ich schon vom zerreißen gesprochen habe, eine völlige Unverschämtheit ist es außerdem die Geschichten immer mit großen Bestsellern zu vergleichen.
Jede Vampirstory muss nicht automatisch mit Twilight verglichen werden, nicht jede Fantasystory muss man durch Herr der Ringe ziehen. Und nicht jeder kleine Zauberling ist ein Plagiat von Harry Potter. Viele der Geschichten haben schon Jahre vor Twilight , Harry Potter oder Herr der Ringe in der heimischen Schublade geschlummert. Bestimmte Genre kann man einfach nicht neu erfinden nur weil es gerade einen Hype gibt.
Es ist unfair gegenüber den Autoren. Es ist ganz klar wenn die Protagonistin erst 16 Jahre alt ist, das es sich irgendwie in irgend einer Schulde abspielt und das der mysteriöse Fremde der neue Klassenkamerad, Nachbar oder Parallelklässler ist. Das ist nun mal so in diesem Alter.
Fantasy Romance gibt es schon viel länger, dabei muss man nur an Buffy denken oder die Tagebuch eines Vampirs Reihe (auf welchen Vampire Diaries beruht). Versucht jedes Buch individuell zu betrachten, lasst noch ein gutes Haar an einem Autor auch wenn euch ein Buch mal nicht gefallen hat. Schaut euch Leseproben an.
Eine Eigene Meinung kann man immer äußern und auch wenn die Worte mal ein bisschen krasser ausfallen, eines solltet ihr immer sein – Fair.


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